Christelle Grangier
Das Freiburger Unternehmen Local’ice arbeitet hart, um uns natürliche und lokal produzierte Glacen anbieten zu können. Sundae, Granitas, Soft-Ice – ein kühlender Wind weht durch das Freiburger Terroir.
Erfrischende Süsse
Mir ihren schmelzend-weichen Spiralen wirken Soft-Ice der Hitze des Sommers entgegen. Weil sie die Tendenz haben, rasch zu verlaufen, sind sie eine Herausforderung für die Zungen und gefährden Hände und Kleider. Sie verhalten sich gnadenlos in ihren Bechern oder Cornets, und doch sind sie soooo erfrischend. Das Freiburger Unternehmen Local’ice beherrscht die Kunst des Soft-Ice. Seit 2021 bietet es die schmelzende Erfrischung in verschiedenen Ausführungen an, natürlich und lokal produziert und ohne Farbstoffe oder Konservierungsmittel.
Glacen ohne Chichi
Local’ice bietet Eismaschinen und Glacen für Restaurants, Tea-Rooms, Bars oder Take-aways und ist in erster Linie im B2B-Bereich tätig. Das Unternehmen liefert die Maschinen entsprechend der Bedürfnisse der Kunden, oder es produziert für sie fixfertige Mischungen, aus denen Soft-Ice oder Granitas hergestellt werden können. Local’ice betreibt Stände an Anlässen, insbesondere am Salon des Goûts et Terroirs. Im Kanton Freiburg kann man die Glacen bereits und (fast) das ganze Jahr über degustieren: im in Morlon am Seeufer bei Goya Onda, in Bulle im Stadtzentrum bei Bulle de neige oder in Greyerz beim Take-away, das vom Restaurant des Hôtel de Villebetrieben wird. Und es gibt weitere Betriebe in der Westschweiz, die von der Philosophie von Local’ice überzeugt sind, die auf Transparenz, Sicherheit und Qualität setzt.
Ethische Glacen
Jean-Marc Tendon, Michael Pellegrinelli und Clément Gindrat-Keller sind die Gründer von Local’ice, Ihnen ist eine faire Entschädigung der Produzenten wichtig, ebenso eine umfassende Transparenz gegenüber den Konsumentinnen und Konsumenten und eine durchdachte lokale Produktion. Übrigens hat das Unternehmen eine Charta publiziert, in der es die Werte nennt, die ihm am Herzen liegen: Freundlichkeit, Fairness, Solidarität, Sicherheit. Lokales in Ihrem Mund, das ist das Versprechen von Local’ice. Die Charta von Local’ice liefert ein Versprechen ab: ein ethischer und verantwortungsvoller Konsum mit einem gesunden Produkt, das auf Tamtam und Krimskrams verzichtet und vollständig rückverfolgbar ist.
Der faire Preis
Das Unternehmen kauft direkt bei den Produzenten ein. Himbeeren, Brombeeren, Rhabarber, Büschelibirnen und Vin cuit kommen direkt von Freiburger Betrieben; Minze, Kiwis und Holunderblüten stammen aus den Kanton Waadt; und Aprikosen, Erdbeeren und Äpfel aus dem Wallis. Local’ice zahlt seinen Produzenten einen fairen Preis: Wir diskutieren nie über den Preis, betont Michael Pellegrinelli, der für die Entwicklung und die Verkäufe von Local’ice verantwortlich zeichnet und ein zentraler Mitarbeiter des Unternehmens ist.
Cogiterre als Folie
Die Idee zu Local’ice entstand beiCogiterre. Dieses Beratungsunternehmen für den Lebensmittelbereich wurde 2009 von Jean-Marc Tendon in Hauteville (FR) gegründet. Es produziert auch Fruchtessig, früher in Bry, dann in Molondin in der Region der Waadtländer Broye, nur einen Steinwurf von der Freiburger Enklave Vuissens entfernt. Ein Unternehmen, das bei Anlässen Glacestände betrieb, wendete sich an Cogiterre mit der Absicht, lokale und qualitativ hochwertige Glacen zu produzieren. Das erste Sorbet, das im Rahmen dieses Vorhabens hergestellt wurde, nutzte Himbeeren zweiter Qualität, es folgten weitere Produkte wie Erdbeere, Williamsbirne, Aprikose und Vin cuit. Die Produkte fanden Anklang, die Nachfrage wuchs. Hinzu kam, dass in der Schweiz kaum Soft-Ice produziert werden, und der Umstand, dass auf eine leistungsfähige Technologie zurückgegriffen werden konnte: Alle Ampeln zeigten grün, dem Abheben von Local’ice ab 2021 stand nichts im Wege.
Immer schön umrühren
Soft-Ice auf der Basis von Sorbet oder Milch werden oft «Glacen auf italienische Art» genannt. Im «schönsten Stiefel der Welt» werden gelati alla spina – also «frisch gezapfte» Glacen, in Analogie zum frisch gezapften Bier – abgepackten Glacen tatsächlich vorgezogen. Diese «Glacen auf italienische Art» haben ausser dem Namen weiter nichts Italienisches an sich. Soft-Ice waren ein Produkt des Zufalls. In den 1930er-Jahren erlitt der Lastwagen eines fliegenden Glace-Händlers eine Panne. Er verkaufte seinen – schmelzenden – Bestand gleich vor Ort, und hatte damit durchschlagenden Erfolg. Der süsse, glückliche Zufall führte letztlich zur Konstruktion von ausgeklügelten Eismaschinen, die das Eis bei tiefer Temperatur ständig umrühren, und es entwickelte sich ein ganzer Soft-Ice-Gewerbezweig.
Soft-Ice kühlen wärmer!
Geschmacklich bestehen erhebliche Unterschiede zwischen Soft-Ice und herkömmlichen, verpackten Glacen. Die Verpackten werde bei einer durchschnittlichen Temperatur von -24°C gelagert, beim Konsum beträgt die Temperatur ca. -18°C. Die «weichen Rahmglacen», wie sie manchmal genannt werden, werden auf den Punkt umgerührt; damit wird eine mehrtägige, energiehungrige Lagerung über mehrere Tage vermieden. Die Soft-Ice sprudeln mit einer Temperatur von -8°C aus den Eismaschinen und bieten dieselbe Erfrischung wie abgepackte Glacen, aber mehr Geschmack als die kühleren Verwandten.
Aus den Maschinen kommt ein natürliches Produkt
Bei Local’ice kommt ein natürliches Produkt aus den Maschinen. Die – veganen – Basen für die Sorbets werden aus Frucht-Pürees hergestellt, je nach Geschmacksrichtung beträgt der Fruchtanteil zwischen 20 und 25 %. Sie werden pasteurisiert und in Bag-in-boxes ausgeliefert, die bei Umgebungstemperatur gelagert werden können. Die Milchbasis wird in Form von Milchpulver geliefert, das bei Cremo hergestellt wird. Der Kunde muss anschliessend nur noch Wasser beifügen. Es werden natürliche Aromen hinzugefügt: Vanille, Kaffee und Schokolade aus fairem Handel verleihen den Rahmglacen einen angenehmen Geschmack. Wie bei den Sorbets werden auch die Milchbasen garantiert ohne Farbstoffe ausgeliefert. Die Soft-Ice auf Milchbasis werden übrigens schon bald den Zertifizierungsprozess für das Label Fribourg-regio.garantie durchlaufen.
Granitas – Glace in flockiger Form
Local’ice bietet zudem ein Sortiment von Granitas an. Wie bei den Soft-Ice liefert Local’ice Granita-Maschinen und gebrauchsfertige Mischungen in den Geschmacksrichtungen Minze, Aprikose, Holunder und Erdbeere, auf derselben Basis wie die Soft-Ice-Sorbets. Die Granitas können «nature» genossen werden oder gemischt mit alkoholischen oder alkoholfreien Getränken, sie ersetzen zerstossenes Eis. Ob es sich nun um Cocktails oder Mocktails handelt: Es existieren zahlreiche Varianten! Die Granita-Formel wurde übrigens im Rahmen von Grossanlässen ausgiebig getestet – es wurden in nur vier Tagen über 7000 Frozen Cocktails serviert… Die Philosophie von Local’ice deckt sowohl auf Seiten von Bars als auch Events eine echte Nachfrage ab. Das Unternehmen wickelt die Aufträge effizient ab, bietet eine optimale Rentabilität, und ein herrliches und frisches, rundum natürliches und lokal hergestelltes Produkt. Als Konzept ist das heiss und cool zugleich!